Hier könnt ihr nachlesen, wie es mir bei meinem FSJ in la Paz ergeht :)

Sonntag, 29. Januar 2012

Halbzeit

Gerade erst hier in La Paz angekommen und schon ist die Häfte meiner Zeit vorbei... leider. Nachdem wir Volontäre zusammen Weihnachten verbracht haben, ist am 26. Dez. meine Familie angekommen und wir sind viel gereist. An Silvester hat Mami dann für uns alle gekocht - sehr lecker :)
Nach dem Familienbesuch musste ich auch schon auf das Zwischenseminar im heißen Santa Cruz.
Diesen Montag öffnet endlich wieder mein Projekt mit (zum Glück) unverändertem Team. Nach einem Monat ohne Chefin, Psychologin und Sozialarbeiterin und vor allem ohne meine Schuhputzer und Verkäuferinnen bin ich echt froh wieder arbeiten zu dürfen. Auch wenn wir schon mitte Februar wieder nach Oruro zum Carneval reisen und ich dann Anfang März mit Vicky und Lukas nach Brasilien fliege... :D
Also wie man sieht: alles gut bei mir. Viele liebe Grüße :)

Mittwoch, 30. November 2011

Taufe


Abel wird gerade getauft, Rosa steht links

















Jedes Jahr veranstaltet die Fundación eine Massentaufe, in der alle Beneficiarios und deren Familienmitglieder getauft werden können. Auch mich haben zwei meiner Schuhputzerinnen gefragt, ob ich nicht Taufpate ihrer Kinder werden könnte. Natürlich konnte und wollte ich so einen Vertrauensbeweis nicht ablehnen und so wurde ich Taufpate von Abel, dem Sohne von Jobita, und Rosa, Tochter von Albertina. Nach der Taufe sind wir in einem Fast-Food-Pollo-Restaurant essen gegangen. Was für uns eher stillos erscheint, war für die Familien meiner Schuhputzerinnen ein Festessen. Danach giengs ab nach El Alto, die Armenstadt über La Paz, wo die Kinder dann auf einen Kindergeburtstag geschickt wurden, während wir in eine Bar gegangen sind. Dort gab es dann reichlich Bier und ich wurde zum Tanzen gezwungen :)
Am Abend wollten meine "Conmadres" (=die Mütter meiner Patenkinder) mich nichtmehr alleine nach Hause gehen lassen, da El Alto bei Nacht doch relativ gefährlich ist, aber mit einiger Überzeugungskraft durfte ich doch noch nach Hause gehen...
Eine sehr schöne Erfahrung :D


Rosa mit ihrer Mutter Albertina (Schuhputzerin)
...und Abel im Hintergrund

Abel mit seiner Mutter Jobita (Schuhputzerin)

Sonntag, 13. November 2011

Schuhe putzen

Ricardo, mein "Lehrer" und ich
 "He, du Depp! Du hast mir die Socken verschmiert. Kannst du keine Schuhe putzen?!" ... das war meine erste Erfahrung an meinem Tag als Schuhputzer. Am Mittwoch bin ich gegen 9:30 Uhr losgegangen mit meinem Schuhputzerkasten und meiner Sturmhaube, um mit Ricardo, einem Schuhputzer mit dem ich spare, den Tag lang zu arbeiten. Wie bereits gesagt, war meine erste Erfahrung als Schuhputzer nicht gerade die beste, aber von Kunde zu Kunde wurde es besser... Als ich dann endlich 8 pesos zusammenhatte, habe ich für meine Schuhputzer und mich eine Flasche Cola gekauft, bevor ich Ricardo, meinen "Lehrer" zum Mittagessen eingeladen habe. Nach dem leckeren und ziemlich reichhaltigen Essen bin ich dann weitergezogen zu anderen Schuhputzern. Auf dem Weg dorthin habe ich noch einigen Straßenverkläuferinnen, mit denen ich spare, gratis die Schuhe geputzt. Bei Andrea, Jobita und Albertina (die anderen total netten Schuhputzerinnen) angekommen, ging die Arbeit dann weiter: eine Frau, die gesehen hat, dass ich ein Choco (=Weißer) bin wollte sogar ein Foto mit mir... hat sie bekommen, aber für den 5fachen Preis des Schuhe Putzens :D
Am Abend war ich dann ziemlich fertig, weil die Arbeit als Schuhputzer doch sehr anstrengend ist. Trotzdem war es eine tolle Erfahrung, zu sehen, wie die Menschen, mit denen ich täglich spare, ihr Geld verdienen.

(Bilder hierzu folgen. Eine Schuhputzerin hat leider noch die Kamera ^^ )

Guillermina und ich mit ihrem Cholita-Hut
Ich in Aktion und rechts: Albertina





Sonntag, 11. September 2011

Death Road (und wie Mat den Tod überlistet hat)

Gestern sind wir den „camino de la muerte“ mit dem Mountainbike runtergefahren. Nachdem wir so gegen 8:45 Uhr abgeholt wurden (ausgemacht war 8 Uhr, aber wir sind ja hier in Bolivien…), sind wir eine Stunde zu unserem Ausgangspunkt auf ca. 4700 Metern gefahren. Die Landschaft war auf dieser Höhe kahl und ohne Vegetation, außerdem war es arschkalt. Hier wurde uns unsere Ausrüstung (Helm, Knie- und Ellenbogenschoner, gelbe Weste, Hose) gegeben und dann ging’s endlich los:
Zuerst auf einer geteerten Straße ziemlich schnell nach unten, bis wir zum zweiten Teil der Strecke kamen: der Todesstraße dedededeeeeem.
Auf diesem Abschnitt gab es nur noch einen schmalen Schotterweg und den Namen hat sich die Straße wirklich verdient. Denn auf der linken Seite geht es einen 900 Meter tiefen Abgrund hinunter. Dieser Abgrund ist auch an mehreren Stellen mit Kreuzen für Gefallene geziert. Richtig schön war es aber, zu beobachten, wie es mit jedem Meter abwärts grüner und wärmer um uns herum wurde bis wir nach mehreren Stunden in Coroico (auf 1700 Metern) in den Yungas ankamen.




Doch vorher noch Mats Sieg über den Tod: Als wir anhalten wollten, um ein Foto zu machen und die atemberaubende Aussicht zu genießen, fuhr Mat an den Rand und wollte sich mit dem linken Fuß abstützen. Leider war an dieser Stelle nur ein bisschen Gras, aber kein Boden. Mat hat also das Gleichgewicht verloren und ist gemeinsam mit seinem Fahrrad in den Abgrund gestürzt. Ich habe nur einen Schrei von Anna gehört und keiner wusste wirklich was gerade geschehen war. Einige glaubten, es sei nur ein Fahrrad abgestürzt. Doch nach einigen Sekunden des Schocks haben wir Mat ca. 3 Meter weiter unten mit seinem Fahrrad auf einer Art Absatz stehen sehen. Ihm ging es gut und mit einem Seil konnten wir ihn wieder nach oben ziehen.


In Coroico schließlich war es wunderbar warm und wir wurden zu einem Hotel gebracht. Dort gab es ein Buffet und wir konnten uns am Pool mit einem Mojito erfrischen, bevor es gegen Abend wieder die neue, ungefährliche Straße mit dem Minibus Richtung La Paz zurückging…




Wie im Paradies

Samstag, 10. September 2011

Kamisaki, Sutijax, Walikiskiwua und Co

dubldudum ... das war Aymara :)
Seit dieser Woche nehme ich Aymara- Unterricht ... sehr lustig muss ich sagen, weil sich die Sprache wie eine Mischung aus Chinesisch und Schweizerisch anhört. Lukas, Chrissi und ich röcheln uns ab sofort jede Woche 2mal mit unserem Aymara Lehrer Juan (oder Jorge???) durch die Grammatik der Einheimischensprache. Meine Beneficiarios (= die Leute, mit denen ich spare) freuen sich jedenfalls, wenn ich ihnen auf Aymara einen Guten Tag wünsche. Freddy und Ricardo, zwei meiner Schuhputzer, haben sich zusätzlich in den Kopf gesetzt, mein Aymara-Vokabular durch irgendwelche schweinischen Worten, wie zB. anisiñani, zu ergänzen :)
Leider verstehe ich noch nich ganz, wenn Juan/Jorge mir die Sprache näher zu bringen versucht, aber ich hoffe, dass sich das in den nächsten Wochen noch ergibt...

Montag, 29. August 2011

Copacabana





Copacabana

mit einer Beneficiaria und ihrem Sohn















Hoihoi,
dieses Wochenende waren wir mit der ganzen Fundación auf einer Wallfahrt in Copacabana. Es war sehr schön die ganzen Menschen besser kennezulernen ... aber auch sehr anstrengend.

zwei ganz süße Kinder





Sonntag, 14. August 2011

Die 2. Woche

Von Montag bis Donnerstag waren wir auf unserem letzten Seminar, bevor wir endlich anfangen dürfen zu arbeiten. In Achocalla, dem Seminarort, lernten wir von unserer Betreuerin Nina einige bolivianische Tänze und sie erklärte uns beim Lagerfeuer viel über die Population in La Paz. Schließlich kam es am letzten Tag zur Wahl der Projekte, in denen wir nun ein Jahr lang arbeiten werden. Nach einigen Diskussionen, wer wo arbeiten wird, hatte jeder seinen künftigen Arbeitsplatz. Ich werde - zum Glück - im Projekt „Trabajadores“ mit Laurin, Philipp und Alex arbeiten. Dort werden wir Schuhputzer und Straßenverkäuferinnen in der Stadt aufsuchen, um mit ihnen zu reden und auf ein Ziel hinzusparen.

Aussicht in Achocalla



















Freitags stand dann ein sehr interessanter Taller über comida boliviana (bolivianisches Essen) mit Nina an. Wir haben Mais, kleine Kartoffeln, frittierten Käse und den scharfen bolivianischen „Ketchup“ gekocht und jeder hat noch etwas mitgebracht, wie z.B. empanadas. Danach giengs ab zur Schnitzeljagd durch La Paz - leider hat mein Team nicht gewonnen :( 
…aber trotzdem gab es für jeden einen Trostpreis in der Casa de Paso, wo wir dann an der Novena, einem kleinen Gottesdienst zur Vorbereitung auf die Wallfahrt nach Copacabana, teilnahmen.
Dann hatten wir Freizeit und Nina ist mit einigen von uns, die noch Lust hatten, ins Kino gegangen und danach in ein bolivianisches Tanzlokal. Ein fettes DANKE an Nina für den Tag und für ihre super Betreuung im Allgemeinen!!!
Laurin, Nina, Vicky, ich











Samstags war dann Entspannen angesagt und abends haben wir versucht zusammen Spätzle zu kochen, was aber irgendwie in einer kleinen Teigschlacht in der Küche endete :-D
- Das Essen war trotzdem ganz lecker.
Bis dann Max (: